Einsamkeit– Psychotherapie in Graz & Online

Einsamkeit – oder der Wunsch nach Verbundenheit

Alleinsein kann etwas Wertvolles sein – ein Rückzug, ein Luxus. Doch Einsamkeit ist etwas anderes: Sie fühlt sich schmerzhaft an und kann krank machen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft Einsamkeit seit 2024 sogar als eine „dringende globale Gesundheitsbedrohung“ ein.

Prof. Dr. Manfred Spitzer warnt: Einsamkeit ist „die unbekannte Krankheit“ – schmerzhaft, ansteckend und mit gravierenden Folgen für Körper und Seele. Sie trifft Jung wie Alt, verstärkt durch Stadtleben, digitale Distanzierung und schwindende Gemeinschaft.

Doch Einsamkeit lässt sich aufbrechen – durch echte Begegnungen, Verständnis, Natur und achtsame Zuwendung. In meiner Praxis für Psychotherapie in Graz finden Sie professionelle Unterstützung, um aus der Einsamkeit herauszufinden und wieder mehr Verbundenheit, Nähe und Lebensqualität zu erleben.

Viele Menschen fühlen sich einsam, obwohl sie nicht allein sind.

Echte Verbundenheit entsteht erst dann, wenn wir uns wirklich gesehen und verstanden fühlen. Einsamkeit bedeutet nicht einfach, dass man alleine ist. Viele Menschen leben allein und fühlen sich trotzdem verbunden. Entscheidend ist, ob das Bedürfnis nach Nähe, Freundschaft und Zugehörigkeit erfüllt wird. Fehlt diese Verbundenheit, entsteht das Gefühl von Isolation – selbst mitten unter Menschen.

Wer besonders betroffen ist:

Ursachen von Einsamkeit

Einsamkeit und psychische Erkrankungen – eine Spirale

Einsamkeit und psychische Erkrankungen verstärken sich gegenseitig!

Einsamkeit erhöht das Risiko für Depressionen, Ängste, Sucht oder soziale Rückzüge. Depression und Angst wiederum führen oft zu Rückzug und Isolation, was die Einsamkeit verschärft. So entsteht eine Abwärtsspirale aus innerer Leere, Traurigkeit, Sorgen und Hoffnungslosigkeit.

Einsamkeit ist nicht nur ein Begleitsymptom – sie kann Ursache, Verstärker und Folge psychischer Erkrankungen sein.

Woran erkenne ich Einsamkeit?

Psychische Anzeichen

  • Gefühle von Traurigkeit, Leere und Verzweiflung
  • Das Empfinden, nicht dazuzugehören oder ausgeschlossen zu sein
  • Angst vor Zurückweisung, Unsicherheit, soziale Ängste
  • Grübeln, negatives Denken, Konzentrationsschwierigkeiten
  • Geringes Selbstwertgefühl, Antriebslosigkeit oder depressive Stimmung
  • Nervosität, Gereiztheit, Panikattacken, Angstzustände
  • Rückzug und Vermeidung sozialer Kontakte
  • Lustlosigkeit, Antriebslosigkeit
  • Wenig Motivation, Neues auszuprobieren
  • Vermehrter Konsum von Alkohol, Nikotin oder Essen als „Ersatz“


Körperliche Anzeichen

  • Schlafprobleme, Grübeln in der Nacht
  • Müdigkeit, Erschöpfung und Energielosigkeit
  • Muskelverspannungen, Kopf- und Rückenschmerzen
  • Herzklopfen, hoher Blutdruck, Druck in der Brust
  • Magen-Darm-Beschwerden, Hautprobleme
  • Schwaches Immunsystem, chronische Schmerzen


Typische Gedanken und Gefühle

  • „Niemand versteht mich.“
  • „Ich gehöre nicht dazu.“
  • Sehnsucht nach Nähe, gleichzeitig Angst, zur Last zu fallen
  • Gefühl der Überforderung im Alltag

Verbundenheit statt Einsamkeit

Yuval Noah Harari, einer meiner Lieblingsautoren, beschreibt in seinem Buch („Der Welt nicht mehr verbunden“), dass wir in einer Welt leben, die vernetzter ist als je zuvor – und doch fühlen sich viele Menschen einsamer. Digitale Kontakte ersetzen keine echte Nähe, Wettbewerb und Individualismus lösen Gemeinschaften auf, und das Gefühl von Abgeschnittenheit wächst.

„In einer Welt, die digital so vernetzt ist wie nie – fühlen sich Menschen einsamer denn je.“

Harari zeigt, dass echte Nähe durch Technik nicht ersetzt wird und dass wir den gesellschaftlichen Wandel als Urheber verstehen müssen – nicht uns selbst.

Einsamkeit ist dabei kein persönliches Versagen, sondern ein Symptom unserer Zeit. Menschen brauchen Orte, an denen sie echte Begegnung erleben – wo Verständnis, Zugehörigkeit und Resonanz spürbar sind.

Masken der Leistungsgesellschaft – und die Einsamkeit dahinter (ein persönlicher Gedanke)

Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, in der Schwäche kaum Platz hat. Viele Menschen tragen eine Maske, zeigen nur ihre „beste Seite“ und versuchen, den Erwartungen gerecht zu werden. Was nach Stärke aussieht, führt oft ins Gegenteil: innere Distanz, fehlende Echtheit – und Einsamkeit.

Durch gelernte Muster – Leistung zu bringen, perfekt auszusehen, zu funktionieren, stark zu wirken, immer freundlich zu sein und scheinbar mühelos alles unter einen Hut zu bekommen – versuchen wir, gemocht, anerkannt und wertgeschätzt zu werden. Doch dabei entfernen wir uns zunehmend von uns selbst. Wenn wir uns nicht so zeigen, wie wir wirklich sind, wie sollen andere uns dann so annehmen? Ein Teufelskreis beginnt.

„Wer zu sehr fürs Außen lebt, verliert sein Innerstes.“

Echte Nähe entsteht dort, wo wir uns ohne Rollen und Masken begegnen können. Verständnis, Verletzlichkeit und Authentizität bilden die Grundlage von Verbundenheit – und nur so kann das Gefühl wachsen, wirklich gesehen zu werden.

In meiner Praxis für Psychotherapie in Graz entsteht ein Raum jenseits von Masken und Rollen – ein Ort, an dem Echtheit möglich ist, Schwäche Platz hat und daraus neue Stärke wachsen kann. Viele Menschen kennen das Gefühl, nicht gesehen zu werden. Bei mir finden Sie einen geschützten Rahmen, in dem Sie verstanden und angenommen werden.

Neben persönlichen Sitzungen in Graz biete ich auch Online-Psychotherapie an – professionell, vertraulich und ortsunabhängig. So können Sie Psychotherapie flexibel in Ihren Alltag integrieren.

„Wenn wir den Mut haben, wir selbst zu sein, finden wir jene, die zu uns gehören.“
– Sabine Marschnig